
Er ist einer der sympathischsten deutschen Sportsmänner überhaupt: Heiner Brand. Sympathisch? Es gibt zwei Männer, die vielleicht widersprechen würden: Nenad Krstic und Peter Ljubic. Das slowenische Schiedsrichtergespann bekam bei der Handball-WM 2009 die Heiner-Brand-Faust zu spüren … naja: zumindest fast.
Heiner Brand bringt so schnell nichts auf die Palme. Lediglich einmal, am 25. Januar 2009, fuhr der damalige Bundestrainer aus der Haut – und wie! Kurz nach dem Schlusspfiff der Partie Norwegen gegen Deutschland (25:24) stürmte er mit erhobener Faust in Richtung Schiedsrichtergespann. Sein Blick und seine geschwollene Halsschlagader ließen nichts Gutes erahnen.
Letztendlich blieb es glücklicherweise bei dieser Drohgebärde, der 68-Jährige konnte sich in letzter Sekunde noch beruhigen. Später erklärte der Coach, dass die Gefahr einer tätlichen Auseinandersetzung nie bestanden hatte. „Die Faust war nur für mich zum Abreagieren“, so Heiner Brand.
„Die faust war nur für mich zum abreagieren.“
Heiner Brand
Wie kam es eigentlich zu der legendären Heiner-Brand-Faust? DHB-Spieler Christian Schöne wurde wenige Sekunden vor Schluss (Deutschland war in doppelter Überzahl) beim Einwurf zweimal zurückgepfiffen. Doch anstatt die Zeit anzuhalten, ließen die Unparteiischen die Sekunden verstreichen. Norwegen siegte knapp und Deutschland verpasste den Einzug ins WM-Halbfinale.
Zwei Jahre zuvor hatten Heiner Brand und seine Mannen den WM-Pokal nach Deutschland geholt. Das ganze Land feierte damals den Titel zu den Klängen des Höhner-Hits Wenn nicht jetzt, wann dann? Eine Frage, die sich Brand bei der WM 2009 in dieser einen unfassbaren Situation vermutlich auch gestellt hatte …