Es ist noch gar nicht so lange her, da galten Unparteiische als „unsichtbar“. Anlässlich des Unsichtbarkeitstages am 11. April wollen wir noch einmal an den legendären Zusammenprall zwischen dem eigentlich nicht vorhandenen deutschen Referee, Walter Eschweiler, und dem Peruaner José Velásquez erinnern. Der Schiedsrichter ist Luft? Diese Klassiker-Szene ließ bereits vor Jahrzehnten Zweifel aufkommen …
Rückblick: Fußball-WM 1982, Gruppenspiel zwischen Italien und Peru. Es passiert in der ersten Halbzeit. Perus Mittelfeldspieler Velásquez orientiert sich an der Flugbahn des Balles und übersieht dabei den im Weg stehenden FIFA-Schiedsrichter. In Folge dessen rennt er den verdutzten Unparteiischen schlichtweg über den Haufen. Die „Eschweiler-Rolle“ ist geboren.
„Als ich den spieler sah, da wusste ich, hier gehörst du wirklich nicht hin.“
Der deutsche Schiedsrichter Walter Eschweiler.
Der Zusammenprall hatte aber durchaus auch eine tragische Komponente. So ging diese legendäre Szene auf Kosten eines Zahnes beim heute 84-Jährigen aus. Unsichtbar ist nicht gleich schmerzfrei. Dennoch gab es für den Referee keinen Grund, das Spiel abzubrechen – der Zahnarztbesuch musste warten. Hierzu meinte Eschweiler später mit seinem ihm typischen rheinischen Humor: „Eine deutsche Eiche wankt, aber sie fällt nicht permanent.“
Übrigens wurde die Regel, dass der Schiedsrichter Luft ist, mit der Saison 2019/2020 aufgehoben. Ob es dadurch in Zukunft zu keinen Zusammenstößen mehr kommt, bleibt fraglich.