David Ayres ist der erste Eismaschinenfahrer mit einem Wikipedia-Eintrag. Viel wichtiger jedoch ist, dass er völlig unverhofft zum NHL-Helden avancierte, indem er bei einem Spiel von der Tribüne ins Tor nominiert wurde. Diese irre Geschichte ist ein wahrgewordenes Märchen – und jährt sich im Februar 2021 zum ersten Mal.
Für diejenigen, die im US-amerikanischen Eishockey nicht zu Hause sind: Die Wortschöpfung „Miracle on Ice“ (deutsch: „Wunder auf dem Eis“) geht auf den 22. Februar 1980 zurück. Damals gelang dem US-Team gegen die als unschlagbar geltende damalige Sowjetunion ein unerwarteter Sieg – und im Anschluss die olymische Goldmedaille.
Auf den Tag genau 40 Jahre später, also am 22. Februar 2020, erlebte in der NHL ein 42-jähriger Eishockey-Spieler ebenfalls ein „Miracle on Ice“. Der Unterschied: Der Torwart David Ayres ist eigentlich kein Profi, sondern Eismaschinenfahrer im Stadion der Toronto Maple Leafs. Eigentlich wollte er sich nur das Spiel seines Heimatklubs gegen die Carolina Hurricanes entspannt mit seiner Frau von der Tribüne aus anschauen. Es kam jedoch alles ganz anders, als der Hobby-Keeper gedacht hatte …
Dieser Eismaschinenfahrer hat NHL-Geschichte geschrieben
Die Gäste hatten während der Eishockey-Partie doppeltes Verletzungspech. Erst musste Carolinas Nummer eins, James Reimer, ausgewechselt werden, ehe es auch noch dessen Vertreter Petr Mrazek bei einer Kollision erwischte. Völlig unverhofft kam so Eismaschinenfahrer Ayres zu seinem NHL-Debüt – und das auch noch beim gegnerischen Team aus dem US-Bundesstaat North Carolina.
„Obwohl ich im gegnerischen Team war, haben mich die Fans in Toronto gefeiert.“
Notfall-Ersatzkeeper David Ayres nach seinem erfolgreichen NHL-Debüt
Das Wunder auf dem Eis nahm anschließend eine weitere irre Wendung. Nachdem er die ersten beiden Schüsse noch passieren lassen musste, avancierte der Notfall-Ersatztorwart mit Hilfe von acht Paraden zum Matchwinner und zum ältesten Schlussmann der NHL-Historie, der ein Hauptrundenspiel erfolgreich bestreiten konnte.
Die Hurricanes siegten mit 6:3 in der Fremde, und Ayres wurde frenetisch gefeiert – übrigens von beiden Seiten, denn auch die Toronto-Fans ließen ihren Eismaschinenfahrer trotz der Heimniederlage hochleben.