Als „Phantomas“ Helmer ein Tor erzielte, das eigentlich keines war

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Phantomtor Thomas Helmer
imago images / Sven Simon (Montage)

Dieser Tag ging in die Bundesliga-Geschichte ein. Am 23. April 1994 erzielte „Phantomas“ Helmer ein Tor, das eigentlich gar keines war. Über 25 Jahre danach ist das Phantomtor von Thomas Helmer immer noch ein Hingucker, wie dieses legendäre Video beweist.

Es ist der 32. Spieltag, der FC Bayern München trifft auf den 1. FC Nürnberg. Die Bayern spielen um den Meistertitel, die Franken gegen den Abstieg. In der 26. Minute passiert, was nicht passieren darf. Nach einem Eckstoß für die Münchner bugsiert Abwehrspieler Thomas Helmer den Ball aus kürzester Distanz irgendwie neben das Tor von FCN-Keeper Andreas Köpke. Die Erleichterung im Nürnberger Lager ist groß, bis Schiedsrichter Hans-Joachim Osmers auf ein Zeichen von Linienrichter Jörg Jablonski plötzlich auf „Tor“ entscheidet. Alle Aufregung nützt nichts, der Treffer zählt – die Bayern gewinnen mit 2:1 und werden Meister, Nürnberg steigt ab. 

Ich habe gemerkt, dass der Ball vorbei war.“

Thomas Helmer

Der Torschütze erinnert sich 26 Jahre später bei Sport1: „Ich habe gemerkt, dass der Ball vorbei war“, sagt Helmer, „Was davor war, wusste ich nicht. Andy Köpke lag hinter mir. Da war ich mir nicht sicher. Deswegen wusste ich nicht genau, was passiert ist.“ Jablonski, dessen Hinweis an den Unparteiischen ausschlaggebend für den Treffer war, wird zur tragischen Figur der Geschichte. Seine bislang blütenweiße Schiedsrichterkarriere erleidet eine Bruchlandung, jahrelang wird er ständig mit seinem Fehler konfrontiert. Inzwischen, sagt er selbst, hat er aber einen Schlussstrich gezogen. 

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Das Phantomtor von Thomas Helmer führte zu einem Wiederholungsspiel

Besonders tragisch für den Club: Zehn Minuten vor Ende des Spiels verschießen die Franken auch noch einen Elfmeter. So steht die Niederlage fest – und Nürnberg erhebt Einspruch. Das Sportgericht entscheidet auf Wiederholung der Partie, in der der FC Bayern Nürnberg mit 5:0 vom Platz schießt. Dietmar Hamann trifft, Mehmet Scholl und der heutige Hertha-Trainer Bruno Labbadia schnüren jeweils einen Doppelpack. Es bleiben düstere Wochen für den FCN, dem am Saisonende genau dieser eine Zähler zum Klassenerhalt fehlt. 

Dennoch: Die Geschichte um „Phantomas“ Helmer (nicht zu verwechseln mit der Fantomas-Trilogie mit Louis de Funes in einer der Hauptrollen) hat die Bundesliga bereichert.

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