Zwischen Titan und Vulka(h)n: Ollis 11 größte Ausraster & Wachrüttler

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Kahn-Ausraster
IMAGO / WEREK / Kolvenbach (Montage sportfails.de)

Lange Zeit hatte man das Gefühl, als seien der frühere Torwart Oliver Kahn und der heutige FCB-Boss Oliver Kahn zwei verschiedene Personen. Doch seit seinem Wutausbruch nach dem 2:2-Ausgleich des BVB in der Nachspielzeit gegen seine Bayern wissen wir, dass dem nicht so ist. Und das ist auch gut so, denn die Kahn-Ausraster und -Wachrüttler gehören zu dem 53-Jährigen und sind schlichtweg menschlich.

Nach der hitzigen Schlussphase des FC Bayern München in Dortmund erklärte OIiver Kahn den Moment via DAZN wie folgt: „Wenn man in der 95. Minute ein Spiel verliert und der Schiedsrichter nicht mal mehr anpfeift, was ja auch richtig war, dann kann man sich auch schon mal ärgern.“ Und nicht nur dann, wie die folgenden legendären Beispiele zeigen …

„Eier, wir brauchen Eier“ – sowie einen Überblick über die größten Kahn-Ausraster und -Wachrüttler

1. Kahn vs. Herzog: Majestätsbeleidigung?

Dieser legendäre Wachrüttler liegt bereits über ein Vierteljahrhundert zurück, doch Andreas Herzog scheint Oliver Kahn immer noch nicht ganz verziehen zu haben, dass er ihn am 13. April 1996 in Stuttgart ordentlich durchgeschüttelt hatte. Damals zeigte der Österreicher dem Torwart den „Scheibenwischer“ und bat Kahn in der Halbzeit zum Rapport, wie er Anfang 2022 bei Spox und Goal schilderte: „Ich bin zu Oliver gegangen und habe gesagt: ‚Wenn du mich noch einmal deppert anschaust, haue ich zurück.'“

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2. Ein „herrlicher“ Beißer

Am 3. April 1999 schnürte Kahn gegen den BVB sogar einen Ausraster-Dreierpack – doch der Reihe nach! Olli kam damals Heiko Herrlich näher, als es dem Stürmer lieb gewesen wäre. Dieser erinnerte sich noch Jahre später an diese Szene: „Als er auf mich zu kam und seine Nase an meinen Hals drückte, war ich schon überrascht. Gebissen hat Kahn mich nicht, nur geknabbert, jedenfalls hatte ich kein Loch im Hals.“ Dennoch: Biss hatte der „Titan“ schon immer!

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3. Kung-Fu-Tritt und Ohrenkneifer

In demselben Spiel gegen Dortmund im April 1999 ging Kahn nicht nur auf Tuchfühlung mit Herrlich, sondern verwechselte obendrein die Sportart, als er seine Kung-Fu-Qualitäten unter Beweis stellte. Gott sei Dank verfehlte das gestreckte Bein des Keepers Stephane „Chappi“ Chapuisat. Und auch Andreas Möller bekam in dieser Partie sein Fett weg – mit einer Szene, die aufhorchen ließ (siehe Bild). Kahn später einmal: „Das war der Höhepunkt meiner Aggressionen, die sich je in mir entladen haben.“

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„Das war der Höhepunkt meiner Aggressionen, die sich je in mir entladen haben.“

4. KEIN Kahn-Ausraster: Der feige Golfball-Angriff

Mit Blick auf die Kahn-Ausraster 1999 gegen Herrlich, Chapuisat und Möller sollte jedoch eines nicht verschwiegen werden: Der Torwart wurde während der Begegnung heftig von den BVB-Fans, die Bananen in den Bayern-Strafraum warfen, provoziert. Noch schlimmer traf es den Schlussmann am 12. April 2000, als er beim SC Freiburg von einem Golfball an der Schläfe getroffen wurde. Kahn blutete stark. Ein absolutes No Go! Auf den Beweis, dass Olli nicht nur austeilen, sondern auch einstecken kann, hätten wir alle gerne verzichtet.

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5. Faustball statt Fußball

Olli ist sportlich gesehen vielseitig: Er galt als Weltklassetorwart im Fußball, war aber offensichtlich auch Kung Fu und Faustball gegenüber nicht abgeneigt. Mit letzterer Einlage überraschte er am 3. März 2001 bei Hansa Rostock. Die Bayern lagen mit 2:3 hinten, ehe Kahn in der Schlussphase bei einer Ecke mit nach vorne ging. Diese verwandelte der stürmende Torwart direkt in die Maschen – allerdings mit der „Faust Gottes“. Dr. Markus Merk bedachte die Aktion mit einer Gelb-Roten-Karte, der Schuldige nahm’s mit Humor: „Ich dachte, der Torwart darf im Strafraum den Ball mit der Hand spielen.“

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„Ich dachte, der Torwart darf im Strafraum den Ball mit der Hand spielen.“

6. Der mit der Eckfahne tanzt

Vorsicht Spoiler! Schalke-Fans bitte wegschauen, denn es geht um die bitteren Sekunden, in denen ihr ungewollt zum „Meister der Herzen“ wurdet. Nachdem Patrick Andersson die Münchner in im Hamburg am 19. Mai 2001 im Fernduell mit den „Königsblauen“ zum Deutschen Meister geschossen hatte, gab es bei Kahn kein Halten mehr. Der Torwart schnappte sich die Eckfahne und bejubelte lautstark den Triumph.

Die Quittung bekam Kahn übrigens einige Jahre später ausgerechnet von dem heutigen Bayern-Keeper Manuel Neuer. Noch in Diensten der Schalke tanzte er nach einem Sieg gegen den FCB im Kahn-Stil mit der Eckfahne – vor den Augen der FCB-Fans in der Allianz Arena.

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7. Die „Todesangst“ des Thomas B.

Oliver Kahn hatte in seiner erfolgreichen Karriere nahezu alles im Griff – manchmal auch im Würgegriff. Am 28. September 2002 erwischte es den damaligen Leverkusen-Stürmer Thomas Brdaric, dem der „Titan“ an den Nacken packte. Noch lustiger als diese Aktion war die spätere Behauptung des Bayer-Angreifers, der in dem Moment angeblich „Todesangst“ verspürt habe …

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8. Klingelingeling, hier kommt der Eiermann …

Als Tom Bartels Oliver Kahn am 1. November 2003 nach einer 0:2-Niederlage der Bayern auf Schalke fragte, was dem Rekordmeister gefehlt habe, kam dem „Titan“ nur eine Antwort in den Sinn: „Eier!“ Doch damit war die Geschichte noch längst nicht auserzählt. Der damalige Premiere-Reporter hakte nämlich nach und bekam folgende Antwort:

„Ich sag‘ ja: Eier, wir brauchen Eier!“

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9. Kahn vs. Akpoborie: „Pass bloß auf, du!“

Manchmal bedarf es keiner weiteren Worte – einfach nur zuhören und genießen. Sound on!

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10. Kahns Fingerzeig gegen Klose

Auch wenn Miroslav Klose am 2. Oktober 2004 ein Tor erzielte, hatten die Bayern dank eines 2:1-Sieges an diesem Tag gegen Werder Bremen die Nase vorn – und im Fall von Kahn sogar die Nase drin. Weil der Torwart im direkten Duell der beiden Nationalspieler einen „Schlag in die Nieren“ vernommen hatte, ließ seine Retourkutsche nicht lange auf sich warten. Olli langte dem Stürmer mit dem eingebauten Torriecher gleich zweimal an den Riechkolben.

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11. Erinnerungen werden wach

Als Bayern-Boss hält sich Kahn heute längst von Hälsen, Ohren und Nasen der FCB-Gegner fern. Stattdessen ließ am 8. Oktober 2022 seinem Ärger über das späte Ausgleichstor von BVB-Stürmer Anthony Modeste auf andere Art und Weise freien Lauf. Der Vorstandsvorsitzende sank auf der Tribüne in seinem Sitz zusammen und brüllte seinen Frust ins weite Runde des Signal Iduna Parks hinaus. Mit diesem Kahn-Ausraster schlien sich auch für ihn der Kreis geschlossen zu haben. Darauf deutet sein Statement nach dem Spiel hin: „Es gibt Momente, da kommt bei mir wieder der Fußballer zum Vorschein. So ein Moment in Dortmund, das triggert natürlich. Es holt wieder alte Gefühle in einem hoch.“

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