Einen Paradiesvogel wie ihn hat die Fußball-Welt zuvor noch nie gesehen: Carlos Valderrama gilt als einer der besten südamerikanischen Kicker aller Zeiten. Bei der WM 1990 sorgte Valderrama allerdings nicht nur mit seinen zitronengelben Haaren für Schlagzeilen, sondern auch mit seiner Schauspielkunst im Spiel gegen Deutschland.
Beim 1:1 zwischen Deutschland und Kolumbien in der Gruppenphase der WM 1990 in Italien hatte Carlos Valderrama seinen ganz großen Auftritt. Das Problem: An diesem Tag hinterließ „El Pibe“ den Eindruck, dass er den Oscar und nicht etwa den WM-Titel gewinnen wollte.
And the Oscar goes to …
Was war passiert? Nach einem eher harmlosen Foul von Klaus Augenthaler mimte Valderrama den sterbenden Schwan. Der heute 58-Jährige blieb minutenlang regungslos auf dem Platz liegen, ehe er mit einer Trage vom Spielfeld abtranportiert wurde. Kurz danach kam es zur Wunderheilung: Der vermeintlich schwer verletzte Kolumbianer stand auf, kehrte auf den grünen Rasen zurück und zeigte keinerlei Beschwerden.
Dass er nicht Schauspielern, sondern auch Fußballspielen kann, bewies Valderrama zum Ende des Spiels gegen die DFB-Auswahl – und wie! Mit einem Traumpass auf Freddy Rincón leitete er den 1:1-Ausgleichstreffer ein. Kolumbien zog ebenso wie der spätere Weltmeister Deutschland ins Achtelfinale ein. Für das Valderrama-Team war nach einem 1:2 gegen Kamerun dann jedoch Feierabend.